Kurzinfo Plotterpapier


Ein Plotter ist im weitesten Sinne nichts weiter als ein Großformat-Drucker. Die Bezeichnung leitet sich aus dem Englischem (plot = zeichnen) ab. Die früher gängigen Stiftplotter sind heute weitestgehend durch großformatige Laser- und vor allem Tintenstrahldrucker abgelöst wurden.

Ursprünglich wurden Plotter im Bereich des technischen Zeichnens, der Konstruktion und Planung (CAD: Computer-Aided-Design) und der Geoinformationssysteme (GIS) eingesetzt. Heute sind durch die ständige Weiterentwicklung der Drucktechnologie und der Plottermedien vielfältigste Anwendungsbereiche hinzugekommen: z.B. die Werbemediengestaltung (Poster, Schilder, Displays), Produktgestaltung, der fotorealistische sowie der farbverbindliche Druck und der Bereich Fine ART (Kreativdruck, Kunst, Reproduktion).

LFP-Papiere (Large Format Print) sind nicht nur ein schlichtes Stück Papier oder Folie, sondern hochentwickelte Spezialmedien, aufwendig hergestellte Verbundmaterialien und hochwertige Rohstoffe die in ihrem Zusammenspiel für die Qualität und die Haltbarkeit der Ausdrucke entscheidend sind.

Aufgrund der Vielzahl der Anwendungsmöglichkeiten, gibt es auch eine vielfältige Auswahl an entsprechenden Plotterpapieren und Spezialmedien: beschichtete und unbeschichtete Papiere, Fotopapiere, Spezialmedien und Proofpapiere.

Hierbei hat sich die Unterscheidung in technische Papiere (CAD, Engineering) und grafische und Fotopapiere (Graphic Arts) sowie mehrere Spezialmedien wie z.B. Selbstklebefolien, Backlitfolien und Leinwände durchgesetzt.

 

Unbeschichtete Plotterpapiere für Mono - und Farblinien (CAD-Plotterpapiere)

Beim unbeschichteten Inkjet-Standardplotterpapier dringt die Tinte in das Papier ein und breitet sich dort zu einem Fleck aus, der wesentlich größer als der eigentliche Tintentropfen wird und je nach Textur der Papierfasern stark von der gewünschten Kreisform abweicht. Damit dies nicht zu unerwünschten Ergebnissen führt sollte man bei den Papieren auf eine hohe Opazität sowie 
gute Zeichnungseigenschaften und eine exakte Randlinienschärfe achten. Unbeschichtetes Papier kommt vorwiegend für den Druck von Entwürfen, Testzeichnungen, Schnelldrucke oder Kontrolldrucken (Standproofs) zum Einsatz. Diese speziell behandelten Papiere sind für SW- und farbige Strichzeichnungen sowie geringen Farbauftrag geeignet. Standardqualitäten gibt es in den handelsüblichen Grammaturen von 80 und 90 g/qm. Für Farbflächendrucke ist Standardplotterpapier in der Zusammensetzung 
nicht konzipiert und würde daher nur unbefriedigende Ergebnisse erbringen.

 

Gestrichene oder beschichtete Plotterpapiere  (inkjet coated)

Grafische Anwendungen haben in der Regel einen erhöhten Tintenauftrag, darum muss gewährleistet sein, dass das Papier das Auseinanderlaufen der Tintentropfen verhindert und die Tinte schnell trocknet. Gestrichene Plotterpapiere bestehen in der Regel aus einem Trägerstoff (Papier oder Kunststoff) und einer speziellen Farbempfangsschicht z.B. aus Calciumcarbonat (Kreide). Diese Beschichtung bindet die auftreffende Farbe sofort und garantiert somit eine hervorragende Randlinienschärfe bei gleichzeitig exzellenter Wiedergabe von Farbflächen. Hierdurch wird eine deutlich höhere Detailauflösung und Farbtrennung erzielt. Die Zusammensetzungen dieser Farbempfangsschicht sowie deren Auftrag variieren von Hersteller zu Hersteller. Dieses kann somit durchaus zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.

Beschichtetes Plotterpapier kommt vorwiegend für den Druck von Postern, Plakaten und Präsentationen zum Einsatz. Die leichten Papiere (90 g/qm) eignen sich hervorragend für einfache Präsentationen, die mittelschweren und schweren für Plakate und Poster. Plakatpapiere mit wasserundurchlässiger Barriereschicht verhindern eine Wellenbildung, selbst bei hohem Tintenauftrag.

 

Foto-Plotterpapiere

Mit Fotopapieren in Verbindung mit hochwertigen Tintenstrahlplottern und Tinten lassen sich fotoähnliche Drucke herstellen. Dank mikroporöser Beschichtung trocknet die Tinte sehr schnell nach dem Druck. Außerdem sorgt die Schicht für kräftigere Farben, höchste Farbbrillanz, exakte Kantenschärfe, je nach Art für einen Matt- oder Glanzeffekt und teilweise sogar für längere Farbstabilität der Tinten. Fotopapiere werden für Fotografien, Plakate und Werbebanner eingesetzt.

 

Unterschiedliche Inkjettechnologien

Bei den Inkjetplottern wird nach zwei Tintenstrahlverfahren (der Art wie die Tinte aus der Düse auf das Papier getrieben wird) unterschieden: 
Bubble-Jet (Thermo InkJet-Verfahren) im Einsatz zum Beispiel bei HP DesignJet, Canon, Encad etc und dem Piezo InkJet-Verfahren
 im Einsatz zum Beispiel bei Epson,
Roland,
Mutoh u.v.m. Im Bereich der technischen Anwendungen hat sich das Bubble-Jet-Verfahren durchgesetzt. Im grafischen Bereich wird im allgemeinem der Piezo – Technik der Vorzug gegeben. Wichtig bei beiden Technologien ist jedoch, bei der Auswahl der Papiere auf eine gute Tintenabsorption zu achten. Dadurch ist gewährleistet, dass die Tinte nicht verschmiert.

 

Weiterhin unterscheidet man zwei unterschiedliche Arten wie die Farbstoffe in der Flüssigkeit gebunden sind: Die meisten marktüblichen Tinten sind wasserbasierende Dye-Tinten. Hierbei sind die Farbmoleküle in einer überwiegend aus Wasser bestehenden Trägerflüssigkeit gelöst. Nachteil hierbei: die Drucke sind nicht wasserfest und können bei Feuchtigkeit schnell verschmieren. Für wasserfeste Drucke verwendet man (lösungsmittelbasierende) Pigmenttinten die jedoch meistens eine geringere Brillanz aufweisen. Beim Einsatz von Pigmenttinten sollte man deshalb bei den Papieren auf deren Eignung für lösungsmittelbasierende Tinten achten.